Wickelverbindungen entstehen durch das Aufwickeln mehrerer Wickelungen von gespanntem Draht, d. h. einadrigem Leiter, um einen Metallbolzen (Nadel). Dieser Bolzen, mit einem Durchmesser von ca. 1 x 1 mm, besitzt scharfe Ränder und kann ein Element einer Montageplatte sein oder den Teil eines speziell zum Wickeln bestimmten Anschlusses darstellen.
Die so erzeugten elektrischen Verbindungen ähneln den bei starker Verschraubung von zwei Drähten mit einer Zange erzeugten Verbindung, die von Elektrikern seit Jahren zur Erstellung von Verbindungen in Netzwerkinstallationen angewandt werden.
Während des Aufwickelns durchstechen die Spitzen des Bolzens die Drahtoberfläche, wodurch die Metalle beider Teile sich ineinander vertiefen und Diffusionskontakt erlangen. Wickelverbindungen weisen eine hohe mechanische Widerstandskraft und elektrische Beständigkeit auf.
Sie finden Einsatz bei Geräten in folgenden Bereichen:
Wickeln gilt als sicherer als Löten, da es, dank der Verwendung spezieller Werkzeuge, keine Gefahr der Entstehung von kalten Lötstellen oder einer Überhitzung der Elemente des Geräts und Kontakts während der Verbindung gibt.
Die Ausführung einer gewickelten Verbindung ist nicht schwierig. Auf dem Markt sind spezielle Werkzeuge erhältlich, die diese Aufgabe erleichtern, sowohl manuelle – die wie Schraubenzieher aussehen – als auch automatische Werkzeuge, die mit ihrer Form an eine Pistole erinnern (elektrisch, automatisch).
Wickelverbindungen können repariert werden durch Abwickeln und erneutes Aufwickeln des Leiters. Wenn der Draht zu rau wird, ist sein Austausch oder die Kürzung um den verbrauchten Abschnitt möglich.
Der Nachteil von Wickelverbindungen ist der beschränkte Einsatzbereich.
Diese Methode kann man nur für einadrige Kabel mit einem Durchmesser zwischen 0,25 bis 1 mm mit Montagebolzen anwenden. Die Anpassung der Endstücke der Wickelmaschine an die Größe der Bolzen und Drahtdurchmesser ist erforderlich.
Darüber hinaus, können Leiter von unterschiedlicher Konstruktion nicht miteinander verbunden werden. Die Verbindung kann bis zu etwa 70oC arbeiten, da oberhalb dieser Temperatur die Kontaktbeständigkeit sinkt.
Im Hinblick auf den geringen Drahtdurchmesser sind Wickelverbindungen ausschließlich zum Verbindung von Stromkreisen mit geringer Leistung geeignet.